Saisonaler Strom: Wann sind Stromtarife am günstigsten?

Wer nicht bereits beim günstigsten Stromanbieter ist, hat Glück gehabt – denn das bedeutet Einsparpotenzial. Da Stromtarife jedoch ein saisonales Geschäft sind, stellt sich die Frage: Wann sind Stromtarife am günstigsten?

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In diesem Artikel:

Das Wichtigste zuerst

  • Richtiger Zeitpunkt für den Wechsel: Der Wechsel zu einem günstigeren Stromtarif lohnt sich, wenn der neue Tarif günstiger als der aktuelle ist, besonders beim Wechsel vom Grundversorger.
  • Wechselprozess: Einfache Abwicklung über Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox, die auch die Kündigung beim bisherigen Anbieter übernehmen.
  • Günstigste Zeit für Tarife: Die besten Angebote gibt es statistisch im Frühherbst, besonders am Sonntagnachts im Oktober.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen?

Vertraut man Online-Vergleichsportalen, ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel eines Stromtarifs immer jetzt. Da diese Anbieter aber Provisionen für jeden Wechsel erhalten und nicht dafür, den günstigsten Stromtarif zu vermitteln, sollten Werbeversprechen von mehreren Hundert Euro Ersparnis mit Bedacht genossen werden.

Laut der FAZ lohnt sich vor allem der Wechsel vom Grundversorger zu einem anderen Stromanbieter: Haushalte können durch den neuen Stromtarif bis zu 300 € sparen. In einigen deutschen Städten kann man laut Tagesschau sogar bis zu 900 € durch den Wechsel eines Stromtarifs sparen.

Grundsätzlich lässt sich die Frage so beantworten: Wenn ein neuer Stromtarif günstiger ist als der aktuelle, lohnt sich ein Wechsel – vor allem, wenn der Strom über den Grundversorger bezogen wird.

Wie kann ich meinen Stromtarif wechseln?

Den Stromtarif kann man nur durch Einhaltung der Kündigungsfrist wechseln. Stromtarife haben meist eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten und eine Kündigungsfrist von mindestens sechs Wochen, in einigen Fällen sogar bis zu drei Monate.

Am einfachsten ist ein Wechsel über Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox. Diese übernehmen für ihre Kunden auch die Kündigung beim aktuellen Anbieter sowie die Neuanmeldung für den günstigeren Stromtarif. Liegt die letzte Stromrechnung vor, dauert der Wechsel in den günstigeren Stromtarif nur einige Minuten.

Wann sind Stromtarife am günstigsten?

Der Wechsel in günstigere Stromtarife ist in Deutschland ein saisonales Geschäft, das meist im Herbst beginnt und auf den Stichtag des 1. Januar abzielt. In den letzten Jahren konnte man beobachten, wie Check24 und Verivox ab etwa Mitte November TV-Werbung schalten und ganz Deutschland daran erinnern, ihren Stromtarif zu wechseln.

Diese erhöhte Nachfrage sorgt natürlich auch für ein teureres Angebot. Vorausschauende Kunden führen ihren Anbieterwechsel also vor der Welle der Vergleichsportale durch. Denn am günstigsten sind Stromtarife statistisch gesehen im Frühherbst. Auch Uhr- und Tageszeit beeinflussen den Strompreis: Laut Vergleichsportalen ist der Wechsel in einen neuen Stromtarif an einem Sonntagabend im Oktober am günstigsten.

Dynamische Stromtarife: Dann laden, wenn’s am günstigsten ist

Eine Alternative zum jährlichen Wechsel des Anbieters sind dynamische Stromtarife. Diese ermöglichen es Haushalten, den Strom dann zu nutzen, wenn dieser am günstigsten ist. Besitzer:innen von Elektroautos können das Laden an der Wallbox also auf die Nacht verschieben und von dem günstigeren Nachtstrom profitieren. Dieser ist laut Verivox in der Regel 10 bis 20 % günstiger als Tagstrom.

Da die Strompreise bereits einen Tag vorher feststehen, können Kunden von dynamischen Stromtarifen in einer App nachvollziehen, wie viel der Strom gerade kostet und welcher Zeitpunkt der günstigste wäre,S um beispielsweise das E-Auto zu laden oder die Waschmaschine einzuschalten. Im Vergleich zu Autostromtarifen beliefern dynamische Stromtarife nämlich einen ganzen Haushalt und nicht nur die eigene Wallbox.

Warum ist Strom nachts günstiger?

Der Hauptgrund für die niedrigeren Strompreise in der Nacht liegt in der Nachfrage. Während tagsüber Haushalte und Unternehmen eine hohe Menge an Energie benötigen, sinkt der Verbrauch in den Abend- und Nachtstunden deutlich. Weniger Menschen nutzen Elektrogeräte, Maschinen und Beleuchtung, was zu einem geringeren Gesamtbedarf führt.

Ein weiterer Faktor sind die Überkapazitäten im Stromnetz. Kraftwerke produzieren auch nachts kontinuierlich Strom, obwohl der Verbrauch sinkt. Um diese Überproduktion zu vermeiden und das Netz stabil zu halten, bieten Energieversorger den Strom zu günstigeren Preisen an. 

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