So Laden Sie Ihr Elektrofahrzeug korrekt und vermeiden häufige Fehler

Das Laden eines Elektrofahrzeugs ist grundsätzlich unkompliziert. Trotzdem gibt es häufige Fehlerquellen, die man für nachhaltiges und kostengünstiges Laden beachten sollte.

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In diesem Artikel:

Was sollten Sie beim Laden von reinen Elektrofahrzeugen beachten?

Laden Sie das erste mal ein reines Elektrofahrzeug auf oder müssen Sie eine Frage der theoretischen Führerscheinprüfung beantworten, ist es wichtig die beiden folgenden Punkte zu beachten: 

  1. Das Laden sollte nur mit Ladekabeln erfolgen, die vom Hersteller freigegeben sind: Die Batterie eines Elektrofahrzeugs ist zu teuer, um diese mit günstigen Ladekabeln schlechter Qualität aufzuladen. Nutzen Sie nur originale Ladekabel oder vom Hersteller freigegebene Ladekabel. 
  2. Die Ladedauer hängt vom Stromanschluss ab: Je höher die Leistung der Ladestation, desto schneller ist die Batterie auch voll. Die Ladeleistung wird in Kilowatt gemessen und reicht von 11 kW Wallboxen bis zu 300 kW Superchargern. 

Diese beiden Antworten reichen zwar für den Führerschein, sollten Sie aber die Batterie langfristig schonen und Ihr E-Auto auch günstig aufladen wollen, gibt es noch weitere Aspekte beim Laden zu beachten.

Sicherheit beim Laden geht vor 

Moderne Technologie ermöglicht es, beim Laden reiner E-Autos ohne Sicherheitsrisiken auszukommen. Ladesäulen und Wallboxen werden in Deutschland von ausgebildeten Fachkräften an das Starkstromnetz angeschlossen und können daher auch in Tiefgaragen und dank moderner Technologie auch bei Regen betrieben werden.

Auch die Problematik einer möglichen Überladung existiert beim Laden moderner E-Autos nicht. Die intelligente Ladeelektronik sorgt dafür, dass Sie Ihr Elektrofahrzeug auch  ohne Bedenken mehrere Tage an der Ladesäule angeschlossen haben können, ohne der Batterie dabei zu schaden.

Lebensdauer der Batterie

Obwohl es aufgrund der noch jungen Technologie keine Langzeitdaten gibt, gilt die Lebensdauer der Batterien von E-Autos als begrenzt: Aktuell gehen Experten von acht bis zehn Jahren bzw. 1000 bis 1500 Ladezyklen aus. Da der Akku zumeist das teuerste Ersatzteil eines Elektrofahrzeugs darstellt (teilweise bis zu 20.000€) lohnt es sich, auf gesundes Laden zu achten.

Dazu zählt, dass Sie die Batterie nicht immer komplett ent- bzw. aufladen und eher darauf achten sollten, sich bei einem Batteriestand zwischen 20 und 80% der Gesamtkapazität zu befinden. Auch die übermäßige Nutzung von Schnellladesäulen soll die Lebensdauer der Batterie eines reinen Elektrofahrzeuges beeinträchtigen.

Ladeverluste

Ein weiterer Faktor, der beim Laden eines E-Autos nicht vergessen werden darf, sind die Ladeverluste, also die Menge an Strom, die von Ihnen bezahlt wird, aber nicht in der Batterie des E-Autos ankommt. Ladeverluste lassen sich durch Verteiler und Kabel nie ganz vermeiden, doch laut einem Test vom ADAC auf jeden Fall minimiert werden

Laden Sie an der heimischen Steckdose kann es zu Ladeverlusten von bis zu 25% Prozent kommen, von der Wallbox bis zur Batterie des E-Autos gehen kann man von fünf bis zehn Prozent Verlust ausgehen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Ladeleistung, desto schneller lädt die Batterie und desto geringer sind die Ladeverluste. 

Kosteneffizienz

In Deutschland gibt es mittlerweile über 100.000 Ladestationen und mehr als 50 Anbietern von Ladekarten. Hier den Überblick zu bewahren, kann sich im Portemonnaie bemerkbar machen, denn die Strompreise unterscheiden sich zwischen einigen Anbietern eklatant.

Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Ladenetzen. Lokale Netze, wie beispielsweise durch Stadtwerke in einer Großstadt und deutschlandweiten Anbietern von Ladesäulen, wie beispielsweise IONITY oder EnBW. 

Grundsätzlich gelten Ladepunkte von Stadtwerken als kostengünstig. Deutschlandweite Anbieter haben komplizierte Kostenstrukturen und arbeiten teilweise mit Grundgebühren oder Blockiergebühren. Es gibt aber auch Ladetarife ohne Grundgebühr und insgesamt sogar über 500 Ladestationen in Deutschland, an denen Sie Ihr Elektrofahrzeug kostenlos laden können.

Arten von Ladepunkten für Ihr Elektrofahrzeug

Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Arten von Ladepunkten. Die einfache Haushaltssteckdose, eine Wallbox, Ladesäulen mit Gleichstrom und Ladesäulen mit Wechselstrom. 

Die folgenden Tabelle erklärt wir die grundsätzlichen Unterschiede der Leistung und der Ladezeiten für das Laden eines reinen E-Autos:

Ladepunkt Ladeleistung Beschreibung Ladedauer
Haushaltssteckdose Bis zu 3,6 kW Langsames Laden an Steckdose im Haushalt 8 bis 14 Stunden
Wallbox 11 oder 22 kW Private Ladestation für's Eigenheim mit Starkstrom 2 bis 6 Stunden
Öffentliche Ladesäule (AC) Bis 43 kW Öffentliche Ladestation mit Wechselstrom 2 bis 4 Stunden
Öffentliche Ladesäule (DC) 50 bis 300 kW Öffentliche Schnellladestation (HPC) mit Gleichstrom 20 bis 60 Minuten

Laden an der Steckdose

Das Laden an der Steckdose dauert mindestens eine Nacht und sollte daher nur im Notfall eingesetzt werden. Außerdem sorgt die Steckdose wie zuvor erwähnt für die größten Ladeverluste. Von Experten und Herstellern von Elektrofahrzeugen wird außerdem geraten beim Laden über die Steckdose keine Verlängerungskabel zu verwenden, da diese für solch hohen Ladeleistungen meist nicht optimal geeignet sind. 

Laden an der Wallbox

Gegenüber einer Steckdose ist die Nutzung einer Wallbox für häufiges Laden daheim absolut empfehlenswert. Wallboxen gibt es mit 11 kW und mit Genehmigung sogar mit bis zu 22 kW und kommen in allen Farben und Ausführungen. Auch bidirektionale Wallboxen, die die Entladung der Batterie des E-Autos ermöglichen, finden immer mehr Anklang in Deutschland. Da es sich bei 11 bzw. 22 kW um Starkstrom handelt, sollten Sie bei der Installation sollten darauf achten, Ihre Wallbox von Fachpersonal installieren zu lassen. 

Tipp: Einige Kommunen bieten auch 2024 noch Förderungen für die Installation für Wallboxen an. Sogar eine THG Prämie gibt es in einigen Fällen jährlich für entnommenem Ladestrom

Laden an öffentlichen Ladepunkten

Öffentliche Ladestationen bieten zwei Technologien: Wechselstrom-Ladesäulen (AC) mit bis zu 43 kW, meist jedoch 22 kW Leistung, und Gleichstrom-Schnellladestationen (DC) ab 50 kW. 

Langsamere Ladesäulen laden ein E-Auto in etwa 2 bis 4 Stunden, während DC-Schnellladestationen eine erhebliche Aufladung bereits in rund 20 Minuten ermöglichen. Schnellladestationen, auch High Power Charger (HPC) genannt, sollten nur auf Durchreisen benutzt werden. Beachten Sie auch meist die höheren Ladekosten bei Schnellladern. 

Arten von Steckern für Elektrofahrzeuge

Beim Laden eines Elektrofahrzeugs sollten Sie auch den Steckertyp des Ladekabels beachten. In Deutschland setzen Hersteller den Typ 2 Stecker als europäischen Standard durch. In anderen Ländern oder mit E-Autos anderer Herkunft können Sie aber auch die folgenden Steckertypen entdecken:

Ladestecker Typ 1

Der Typ-1-Stecker, hauptsächlich in Nordamerika und Asien verbreitet, ermöglicht einphasiges Laden mit bis zu 7,4 kW. In Europa weniger gebräuchlich, bieten Hersteller oft ein Adapterkabel für den Typ-2-Stecker an, um die höheren Ladeleistungen des europäischen Stromnetzes zu nutzen.

Ladestecker Typ 2

Als europäischer Standard ermöglicht der Typ-2-Stecker, auch Mennekes-Stecker genannt, das Laden mit bis zu 43 kW. Er unterstützt sowohl Wechsel- als auch Gleichstromladung durch einen integrierten Gleichrichter, was ihn zur gängigsten Option in Europa macht.

Typ 3-Stecker

Typ-3-Stecker, eine ältere Generation mit zwei Varianten für ein- und dreiphasiges Laden, sind durch ihre Sicherheitsfunktionen gekennzeichnet. Sie spielen heute jedoch eine untergeordnete Rolle, da Typ-2-Stecker zum europäischen Standard geworden sind.

CCS-Stecker oder Combo-Stecker

Das CCS-System kombiniert Wechsel- und Gleichstromladen und unterstützt Ladeleistungen von 20 bis 350 kW. Es ist der vorherrschende Standard für Schnellladestationen in Deutschland, mit zunehmender Akzeptanz und Verfügbarkeit.

Chademo-Stecker

Für Schnellladung mit Gleichstrom ausgelegt, bieten Chademo-Stecker Ladeleistungen von 50 bis 100 kW. Ursprünglich in Japan entwickelt, wird erwartet, dass sie zunehmend durch das CCS-System ersetzt werden.

Tesla Supercharger

Tesla's proprietäres Ladesystem ermöglicht schnelles Aufladen mit bis zu 120 kW, ist jedoch ausschließlich für Tesla-Fahrzeuge zugänglich und ähnelt dem Typ-2-Stecker.

Schuko-Stecker

Für Notfälle kann ein Elektroauto auch über eine normale Haushaltssteckdose mit einem Schuko-Stecker geladen werden, wobei Sicherheitsrisiken durch die begrenzte Dauerbelastung bestehen.

CEE-Stecker oder Camping-Stecker

Der CEE-Stecker, geeignet für dauerhafte Belastungen, erlaubt einphasiges Laden mit 3,7 kW und ist besonders auf Campingplätzen verbreitet. Für höhere Ladeleistungen bis zu 22 kW eignet sich der dreiphasige rote CEE-Stecker.

So viel kostet das Laden eines Elektrofahrzeugs

Ein grobem Durchschnitt aller Modelle benötigt ein Elektroauto etwa 21,6 kWh für 100 Kilometer. Bei einem mittleren Ladetarif kosten diese circa 8,64 Euro. Bei teureren Tarifen kann dieser Preis auf 10,80 Euro ansteigen, was jedoch im Vergleich zu den Kosten für fossile Brennstoffe immer noch günstiger ist.

Für Zuhause ist das Laden mit einer Wallbox empfehlenswert, da hier die Kosten pro 100 Kilometer bei rund 5,57 Euro liegen, basierend auf einem aktuellen Strompreis von 25,8 Cent/kWh (Stand: März 2024). 

Faktoren wie der Fahrstil und externe Bedingungen beeinflussen zwar den Energieverbrauch, doch selbst unter Berücksichtigung sind Elektrofahrzeuge deutlich günstiger auf 100 Kilometern. Bei 7,7 Litern Durchschnittsverbrauch und dem aktuellen Spritpreis von 1,81 Euro zahlen Halter:innen von Verbrennern 13,94 € für 100 Kilometer Reichweite.

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