Was ist das Umweltbundesamt?
Das Umweltbundesamt (UBA) ist die zentrale Umweltbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Es wurde 1974 als Reaktion auf wachsende Umweltprobleme ins Leben gerufen und hat seinen Hauptsitz in Dessau-Roßlau, mit weiteren Standorten in Berlin, Langen und Bad Elster.
Als Bundesoberbehörde untersteht es dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Mit rund 1.600 Mitarbeitenden ist das UBA die größte Umweltbehörde Europas und gliedert sich in Bereiche für wissenschaftliche Beratung, Umweltforschung, Gesetzesvollzug und Öffentlichkeitsarbeit, darunter die Bereitstellung der größten Umweltbibliothek im deutschsprachigen Raum.
Welche Rolle spielt das UBA für die THG-Quoten?
Das Umweltbundesamt setzt die Anrechnungsfaktoren und Berechnungsgrundlagen für die THG-Quote und zertifiziert.
- Anrechnungsfaktoren: Das UBA definiert den Strommix, den Effizienzfaktor für Elektromotoren und die jährlich steigende Treibhausgasminderungsquote, welche maßgeblich zur Berechnung der THG-Prämie beitragen.
- Zertifizierung von CO₂-Einsparungen: THG-Experten reichen gebündelt Fahrzeugscheine von E-Autos ein, welche anschließend von diesem zertifiziert werden und als CO₂-Zertifikate ausgestellt werden.
Kann man die THG-Prämie direkt beim Umweltbundesamt beantragen?
Nein, das Umweltbundesamt akzeptiert nur noch gebündelt Anträge von Dienstleistern für THG-Prämien. Für Privatpersonen besteht theoretisch die Möglichkeit die THG-Quote beim UBA zu beantragen, praktisch ist dies aber für keinen der Marktteilnehmer. Weder zertifiziert das UBA gerne einzelne Anträge noch gibt es viele potenzielle Käufer für einzelne CO₂-Zertifikate.
So lange dauert die Ausstellung der THG-Quote durch das UBA
Die Ausstellung der THG-Quote durch das Umweltbundesamt UBA dauert aktuell zwischen 16 und 20 Wochen. Diese Zeitspanne kann variieren, abhängig von Faktoren wie der Anzahl der eingereichten Anträge und der internen Bearbeitungskapazität des UBA.
Anschließend verkauft der Dienstleister die THG-Quote und schüttet den Verkaufserlös anschließend als THG-Prämie an die antragsstellende Person aus.
Das Umweltbundesamt hat die THG-Quote abgelehnt
Während die meisten THG-Anträge keine Probleme bei der Zertifizierung durch UBA befürchten, gibt es Fahrzeuge, für die das Umweltbundesamt die THG-Quote abgelehnt hat. Die häufigsten Gründe für eine Ablehnung sind folgende:
Achtung: Der THG-Anbieter erhält allerdings keine Auskunft darüber, mit welcher Begründung der Antrag abgelehnt wurde.
Kritik am Umweltbundesamt
Das Umweltbundesamt mit Blick auf den THG-Quotenhandel in den letzten Jahren häufiger in der Kritik. Bemängelt wird vor allem die die Umsetzung und Kontrolle durch die das UBA.
- Unzureichende Kontrolle von Biokraftstoffimporten: Es wird kritisiert, dass das UBA Importe von Biokraftstoffen, insbesondere aus China, nicht ausreichend überwacht. Berichte legen nahe, dass als “gebrauchtes Speisefett” deklariertes Material tatsächlich aus Palmöl gewonnen wurde, was gegen EU-Richtlinien verstößt.
- Betrug bei Upstream-Emissionsminderungs-Projekten (UER): Untersuchungen haben ergeben, dass zahlreiche, durch deutsche Steuergelder geförderte UER-Projekte in China gefälscht oder nicht existent sind. Die Initiative “Klimabetrug Stoppen”, ein Zusammenschluss von über 90 Unternehmen aus der Energiebranche, fordert das UBA auf, strengere Kontrollen einzuführen und betrügerische Zertifikate konsequent aus dem Verkehr zu ziehen.
- Auswirkungen auf die Elektromobilität: Genannte Zertifikate können auch genutzt werden um die Treibhausgasminderungsquote zu erfüllen. Dadurch ist der Preis für THG-Quoten drastisch gesunken. Die THG-Prämien sind von 400 Euro im Jahr 2022 auf unter 50 Euro gefallen sind. Die Preisentwicklung der THG-Quote hat maßgeblich mit den fragwürdigen Klimaprojekten zu tun.
Fazit
Das Umweltbundesamt (UBA) spielt eine zentrale Rolle beim THG-Quotenhandel ist aber zuletzt zunehmender Kritik ausgesetzt.
Zu den Hauptproblemen zählen unzureichende Ressourcen, die eine effektive Prüfung von Anträgen und Zertifikaten erschweren, unzureichende Kontrollen bei Biokraftstoffimporten und fragwürdigen UER-Projekte in Fernost, die durch Deutschland subventioniert werden.