Was ist die THG-Quote?
Die THG-Quote basiert auf dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote. Dieses besagt, dass Unternehmen, die mehr als 5.000 Liter Kraftstoff im Jahr verkaufen, ihre Treibhausgasemissionen um eine jährliche Quote mindern müssen.
Um empfindlichen Strafzahlungen aus dem Weg zu gehen, können Unternehmen ihre THG-Quote auch mit dem Einkauf von Emissionszertifikaten von E-Autos erfüllen. Für den Verkauf dieser CO₂-Zertifikate erhalten E-Auto Besitzer:innen eine THG-Prämie.
Wie wird die THG-Quote berechnet?
Die THG-Quote berechnet sich anhand der vom Umweltbundesamt festgelegten Einsparung pro Elektrofahrzeug. Für 2026 wird diese voraussichtlich unter 746 Kg/CO₂ liegen (Wert vom Vorjahr 2025) für dein E-Auto. Dividiert man den aktuellen Marktpreis für eine Tonne CO₂ durch die CO₂-Einsparung eines E-Autos berechnet man den Preis der THG-Quote. Je höher also die Nachfrage nach CO₂-Zertifikaten ist, desto teurer wird die Quote verkauft.
Die Preisentwicklung der THG-Quote unterliegt also sowohl normalen Marktmechanismen wie Angebot & Nachfrage, als auch externen Faktoren, wie Alternativen zur Erfüllung der Treibhausgasminderungsquote.
Preisentwicklung 2026: Aktueller Preis für THG-Quoten
Das Quotenjahr 2026 wird voraussichtlich mit stabileren Preisen starten als das Vorjahr, angetrieben durch die gesetzliche Erhöhung der Quote. Der erwartete Marktpreis pro Tonne CO₂ liegt aktuell in einer Spanne von 200 € bis 350 €. Rein rechnerisch kann die THG-Prämie 2026 bis zu 450 Euro betragen. (Aktualisiert am 12.11.2025).
Preisentwicklung der THG-Quoten (2025/2026)
Vor 2019 befand sich der Marktpreis für eine Tonne CO₂ konstant bei 150-200€/t CO₂. Durch die Einführung der Treibhausgasminderungsquote 2022 waren betroffene Unternehmen dazu verpflichtet mehr Quoten einzukaufen und durch diese erhöhte Nachfrage stieg der Preis einer Tonne CO₂ auf bis zu 475€ an. Das Resultat: 2022 gab es mit mehrjährigen Verträgen THG-Prämien von bis zu 600€.
Seit 2023 befinden sich die Quotenpreise aber im Sinkflug und waren Ende 2024 nur noch 80 € pro Tonne CO₂ erreicht. Nach dem Tiefststand von 80 €/t CO₂ Ende 2024 stabilisierte sich der Preis 2025 zwar kurzzeitig, blieb aber aufgrund des dreckigeren Strommixes und der Biokraftstoff-Konkurrenz volatil und niedrig. Experten rechnen damit, dass die THG-Prämie 2026 stark einsteigen wird, mit möglicher Auszahlung von bis zu 450 €.
Wie hoch ist die THG-Quote 2026?
Die THG-Quote 2026 könnte Prognosen zufolge höher ausfallen, als noch 2025. Im Vergleich zum Abschlusskurs von ca. 150-160€ Ende 2025, startete die 2026er Quote voraussichtlich mit bereits 200-350€/TCO₂.
emobility.energy bietet seinen Kunden aktuell garantiert 170 Euro oder per flexibler Auszahlung bis zu 450 Euro an. Wenn's schnell gehen muss, gibt es 80 € THG-Prämie per Sofortauszahlung.
Da es aktuell etwa ein halbes Jahr dauert, bis die Quote zertifiziert wird und verkauft werden kann, ist es nicht möglich eine Prognose zum Verkaufspreis zu treffen. Interessierte Leser können bei emobility.energy den Verkauf ihrer Quote simulieren und sich ihre potenzielle THG-Prämie selbst berechnen.
Wie hoch war die THG-Quote 2025?
Die THG-Prämie lag 2025 aufgrund des Markttiefs meist zwischen 50 € und 100 €. Für das Quotenjahr 2026 erwarten Experten durch die gesetzliche Quotensteigerung stabilere und höhere Prämien in einer Bandbreite von 140 € bis 180 € pro E-Fahrzeug. Rechnerisch möglich waren bei entsprechender Preisentwicklung aber bis zu 379€.
Warum ist die THG-Quote so niedrig?
Der Preis der THG-Quote hat sich zuletzt nur nach unten entwickelt und die Prämien sind so niedrig wie nie. Die CO2-Einsparung pro E-Auto ist gesunken und gleichzeitig ist die Nachfrage nach Quoten durch Alternativen stark gesunken.
Der Strommix als Dämpfer: Weniger CO₂ Einsparung für 2026
Für die Berechnung der THG-Prämie 2026 wird der Strommix des Kalenderjahres 2024 als Referenzpunkt genutzt. Durch die energiepolitische Situation in den Vorjahren wurde die deutsche Stromproduktion "dreckiger". Fehlendes Gas musste oft durch andere Energieträger ausgeglichen werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass für die Produktion von Strom mehr CO₂ anfällt und ein Elektroauto deshalb weniger CO₂ einspart. Das Umweltbundesamt (UBA) zertifiziert folglich weniger CO₂ pro E-Auto, was den Marktpreis eines CO₂-Zertifikats dämpfen kann. Während die zertifizierte Einsparung pro E-Auto 2025 noch 0,65 Tonnen CO₂ betrug, wird der Wert für das Jahr 2026 voraussichtlich im Bereich von 0,60 bis 0,65 Tonnen CO₂ liegen.

Auch Biokraftstoffe erfüllen die THG-Quote
DieTreibhausgasminderungsquote können Unternehmen auch im Jahr 2026 nicht nurdurch den Einkauf von CO₂-Zertifikaten erfüllen, sondern auch durch:
- konventionelle Biokraftstoffe,
- fortgeschrittene Kraftstoffe aus Biomasse (wie Holz oder Stroh) und
- biogene Flüssiggase oder strombasierte Kraftstoffe.
Diese Alternativen zum Einkauf der THG Quote standen Anfang 2023 aufgrund des Brown Grease-Skandals in der Kritik. Brown Grease, ein aus China importierter Biokraftstoff, der auch als "Frittenfett" bezeichnet wird, ist deutlich günstiger im Einkauf als ein CO₂-Zertifikat und somit deutlich interessanter für quotenverpflichtete Unternehmen.
Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem aus China importierten Kraftstoff aber um tatsächliches Friteusenfett und Reste aus Fettabscheidern handelt. Nachgewiesen konnte dies bisher aber nicht, da die chinesische Regierung keine Untersuchungen aus dem Westen zulässt. Auch hochrenommierte Medien berichteten über diese Vorgehensweise der Mineralölkonzerne bereits:
- tagesschau: "Palmöl-Verbot: Falscher Bio-Diesel auf dem deutschen Markt?"
- Deutsche Welle: "China: Betrug bei fortschrittlichem Biodiesel?"
- Handelsblatt: "Energiewende: Politik will Betrug mit Biosprit ein Ende setzen"
Strafzahlung bei Nichterfüllung: Pönale für Unternehmen
Welche Konsequenzen drohen Mineralölkonzernen, wenn diese ihre THG-Quote nicht erfüllen können? Strafzahlungen oder auch Pönale genannt. Sollte ein Unternehmen zum Ende eines Kalenderjahres seine Treibhausgasminderungsquote nicht erfüllt haben, muss es für jede Tonne CO₂ 600€ Strafe zahlen.
Auch wenn dies für Mineralölkonzerne, die Millionen von Tonnen CO₂ im Jahr produzieren, erstmal nach einer empfindlichen Strafe klingt, muss auch betrachtet werden, welche Auswirkungen diese Pönale auf den THG-Quotenhandel hat. Durch eine festgeschriebene Strafhöhe setzt der Gesetzgeber indirekt den Maximalpreis für eine Tonne CO₂ bei 600€ fest. Die maximale Höhe der THG-Prämie ist also gesetzlich gedeckelt.
Wann die THG-Quote für 2026 beantragen?
Die THG-Quote kann bis zum 31. Oktober beantragt werden. Danach haben THG-Anbieter zwei Wochen Zeit Daten für das Umweltbundesamt vorzubereiten und einzureichen.

