Was ist die THG-Quote?
Die THG-Quote basiert auf dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote. Dieses besagt, dass Unternehmen, die mehr als 5000 Liter Kraftstoff im Jahr verkaufen, ihre Treibhausgasemissionen um eine jährliche Quote mindern müssen.
Um empfindlichen Strafzahlungen aus dem Weg zu gehen, können Unternehmen ihre THG-Quote auch mit dem Einkauf von Emissionszertifikaten von E-Autos erfüllen. Für den Verkauf dieser CO₂-Zertifikate erhalten E-Auto Besitzer:innen eine THG-Prämie.
Wie wird die THG-Quote berechnet?
Die THG-Quote berechnet sich anhand der vom Umweltbundesamt festgelegten Einsparung pro Elektrofahrzeug. Für 2025 sind das 746 Kg/CO₂ für ein E-Auto. Dividiert man den aktuellen Marktpreis für eine Tonne CO₂ durch die CO₂-Einsparung eines E-Autos berechnet man den Preis der THG-Quote. Je höher also die Nachfrage nach CO₂-Zertifikaten ist, desto teurer wird die Quote verkauft.
Die Preisentwicklung der THG-Quote unterliegt also sowohl normalen Marktmechanismen wie Angebot & Nachfrage, als auch externen Faktoren, wie Alternativen zur Erfüllung der Treibhausgasminderungsquote.
Preisentwicklung 2024: Aktueller Preis für THG-Quoten
Das Quotenjahr 2024 begann mit einem Preis von 130 €/TCO₂. Der aktuelle Preis liegt bei 80 €/TCO₂ (Aktualisiert am 13.11.).
Preisentwicklung der THG-Quote bis 2023
Vor 2019 befand sich der Marktpreis für eine Tonne CO₂ konstant bei 150-200€/t CO₂. Durch die Einführung der Treibhausgasminderungsquote 2022 waren betroffene Unternehmen dazu verpflichtet mehr Quoten einzukaufen und durch diese erhöhte Nachfrage stieg der Preis einer Tonne CO₂ auf bis zu 475€ an. Das Resultat: 2022 gab es mit mehrjährigen Verträgen THG-Prämien von bis zu 600€.
Seit 2023 kannte die Preisentwicklung der THG Quote aber nur noch eine Richtung - nach unten. Gestartet ist das Jahr 2023 mit einem Marktpreis von 430€/t CO₂. Während der CO₂ Preis durch den Sommer hinweg etwa 20 Wochen auf zwischen 200 und 270€ pro Tonne CO₂ sank, ist er zum Ende des Jahres auf 130€/t CO₂ eingebrochen.
Wie hoch ist die THG-Quote 2024?
Die THG-Quote wird mit Blick auf die Preisentwicklung 2024 zwischen 50€ und 100€ liegen. Rechnerisch möglich sind bei entsprechender Preisentwicklung aber 395€. Bei emobility.energy gibt es aktuell 75€ und damit den höchsten garantierten Betrag am Markt.
Da es aktuell etwa ein halbes Jahr dauert, bis die Quote zertifiziert wird und verkauft werden kann, ist es nicht möglich eine Prognose zum Verkaufspreis zu treffen. Interessierte Leser können bei emobility.energy den Verkauf ihrer Quote simulieren und sich ihre potenzielle THG-Prämie selbst berechnen.
Wie hoch ist die THG-Quote 2025?
Die THG-Quote 2025 könnte Prognosen zufolge höher ausfallen, als die Preisentwicklung für die Quote 2024 es andeutet. Viele Anbieter gibt es zwar noch nicht, die bereits eine Prämie für das kommende Quotenjahr anbieten, emobility.energy offeriert aber Frühbuchern .
Warum ist die THG-Quote so niedrig?
Der Preis der THG-Quote hat sich zuletzt nur nach unten entwickelt und die Prämien sind so niedrig wie nie. Die CO2-Einsparung pro E-Auto ist gesunken und gleichzeitig ist die Nachfrage nach Quoten durch Alternativen stark gesunken.
Strommix ist dreckiger: Weniger CO₂ Einsparung
Für die Berechnung der THG-Prämie 2024 wird der Strommix des Kalenderjahres 2022 als Referenzpunkt genutzt. Als Konsequenz des Kriegs in der Ukraine wurde die deutsche Stromproduktion dreckiger. Fehlendes Gas aus Russland muss mit anderen Energieträgern ausgeglichen werden und Kohlekraftwerke wurden wieder eingeschaltet.
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass für die Produktion von Strom deutlich mehr CO₂ anfällt und ein Elektroauto deshalb weniger CO₂ einspart. Das UBA zertifiziert also weniger CO₂ pro E-Auto, was auch den Marktpreis eines CO₂-Zertifikats senkt.
Während das UBA 2023 noch 0,72 Tonnen eingespartes CO₂ zertifiziert hat, sind es 2024 0,65 Tonnen CO₂ pro E-Auto.
Auch Biokraftstoffe erfüllen die THG-Quote
Die Treibhausgasminderungsquote können Unternehmen aber nicht nur durch den Einkauf von CO₂-Zertifikaten erfüllt werden, sondern auch durch
- konventionelle Biokraftstoffe,
- fortgeschrittene Kraftstoffe aus Biomasse (wie Holz oder Stroh) und
- biogene Flüssiggase oder strombasierte Kraftstoffe.
Diese Alternativen zum Einkauf der THG Quote standen Anfang 2023 aufgrund des Brown Grease-Skandals in der Kritik. Brown Grease, ein aus China importierter Biokraftstoff, der auch als "Frittenfett" bezeichnet wird, ist deutlich günstiger im Einkauf als ein CO₂-Zertifikat und somit deutlich interessanter für quotenverpflichtete Unternehmen.
Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem aus China importierten Kraftstoff aber um tatsächliches Friteusenfett und Reste aus Fettabscheidern handelt. Nachgewiesen konnte dies bisher aber nicht, da die chinesische Regierung keine Untersuchungen aus dem Westen zulässt. Auch hochrenommierte Medien berichteten über diese Vorgehensweise der Mineralölkonzerne bereits:
- tagesschau: "Palmöl-Verbot: Falscher Bio-Diesel auf dem deutschen Markt?"
- Deutsche Welle: "China: Betrug bei fortschrittlichem Biodiesel?"
- Handelsblatt: "Energiewende: Politik will Betrug mit Biosprit ein Ende setzen"
Strafzahlung bei Nichterfüllung: Pönale für Unternehmen
Welche Konsequenzen drohen Mineralölkonzernen, wenn diese ihre THG-Quote nicht erfüllen können? Strafzahlungen oder auch Pönale genannt. Sollte ein Unternehmen zum Ende eines Kalenderjahres seine Treibhausgasminderungsquote nicht erfüllt haben, muss es für jede Tonne CO₂ 600€ Strafe zahlen.
Auch wenn dies für Mineralölkonzerne, die Millionen von Tonnen CO₂ im Jahr produzieren, erstmal nach einer empfindlichen Strafe klingt, muss auch betrachtet werden, welche Auswirkungen diese Pönale auf den THG-Quotenhandel hat. Durch eine festgeschriebene Strafhöhe setzt der Gesetzgeber indirekt den Maximalpreis für eine Tonne CO₂ bei 600€ fest. Die maximale Höhe der THG-Prämie ist also gesetzlich gedeckelt.
Wann die THG-Quote für 2025 beantragen?
Die THG-Quote kann bis zum 31. Oktober beantragt werden. Danach haben THG-Anbieter zwei Wochen Zeit Daten für das Umweltbundesamt vorzubereiten und einzureichen.
Bis zum 31. Oktober sollten Sie Ihre THG Prämie aber in jedem Fall beantragen. Machen Sie dies nicht, steht es dem Staat frei Ihre THG-Quote selbst zu verkaufen und die Halter:innen der entsprechenden E-Autos gehen damit leer aus.