Schritt-für-Schritt: So einfach tanken Sie Strom
Strom zu laden ist das E-Auto-Äquivalent zum Tanken eines Verbrennerfahrzeugs. Egal ob Sie ein reines Elektrofahrzeug oder ein Plug-In-Hybrid aufladen, die folgenden Schritte treffen auf jegliche Arten von Stromtanken zu:
- Mit dem Ladekabel des Ladepunkts das Auto und die Stromtankstelle verbinden.
- Bezahlmethode verifizieren: Mit Ladekarte oder EC- bzw. Kreditkarte am Lesegerät Zahlung autorisieren.
- Der Ladevorgang wird gestartet.
- Um den Ladevorgang zu beenden, halten Sie Ihre Ladekarte an das Lesegerät oder beenden Sie den Vorgang über das Display der E-Tankstelle.
- Den Ladestecker lösen und wieder an die Ladesäule hängen.
So viel kostet Strom: Tanken oder Laden günstiger?
Strom tanken kostet nicht überall gleich viel. Der Preis pro kWh ist abhängig davon, ob Sie zuhause über eine Steckdose oder Wallbox laden, an öffentlichen Ladepunkten oder sogar an Schnellladesäulen tanken.
Für Neukunden kostet die kWh Strom aktuell 25,6 Cent (Stand 21.03.2024, Energiemonitor Zeit), Laut Verivox zahlen Bestandskunden aktuell auch weniger: Für 37,37 Cent gibt es laut dem Vergleichsportal aktuell Strom im Durchschnitt.
Am günstigsten ist es natürlich die zu tankenden Strom selbst zu erzeugen und mit einer PV-Anlage und einer Wallbox fast kostenlos zu laden. Auch über dynamische Stromtarife oder sogar spezielle Autostromtarife können E-Mobilisten den Preis für heimische Laden nach unten drücken.
Öffentliches Laden ist teurer als Zuhause
Wem unterwegs mal der “Sprit” ausgeht, kann auch auf öffentliche Ladeinfrastruktur zurückgreifen. Auch wenn das öffentliche Laden oft schneller geht als im Eigenheim, zahlt man meist ein Premium auf die Kilowattstunde. Leider sind die Kosten öffentliches Ladens nicht leicht vergleichbar, da es ganz darauf ankommt, wo man mit welchem Ladetarif lädt.
Viele Ladetarifanbieter verlangen monatliche Grundgebühren und ermöglichen dadurch einen günstigeren Preis pro kWh: Bei Ladetarifen ohne Grundgebühr zahlen Sie bei Maingau oder EWE Go aktuell mindestens 49 Cent pro kWh langsameres DC-Laden. Für Vielfahrer:innen kann sich aber auch ein Tarif mit Grundgebühr lohnen: Bei EnBW zahlen Sie im Tarif “L” eine Grundgebühr von 17,99€ im Monat, laden dafür aber auch für 39 Cent pro kWh getankten Strom.
Vergleich: Ist Laden günstiger als Benzin zu tanken?
Wir haben für Sie gerechnet und den Volkswagen ID.3 mit dem ähnlich großen, aktuellen Golf 1.5 TSI verglichen. Auf 100 km verbraucht der ID.3 21,3 kWh Strom, während der Golf etwa 6,5 Liter Benzin verbrennt. In der folgenden Tabelle haben wir mit dem aktuellen Spritpreis von 1,84€ (Stand 21.03.2024, Energiemonitor Zeit) gerechnet.
So viel kosten 100 Kilometer je nach Art der Betankung:
Berechnen Sie die Kosten Ihres E-Autos ganz einfach selbst mit unserem E-Auto Ladekostenrechner.
Auch kostenlos kann man noch Strom tanken
Auch wenn Aldi und Lidl ihre Stromtankstellen mittlerweile nicht mehr kostenfrei betreiben, gibt es nach unserer Recherche in Deutschland weiterhin über 500 kostenlose Ladepunkte bei Einrichtungshäusern, Baumärkten und anderen Einzelhandelsketten. Natürlich sind diese Ladepunkte nur für Kunden gedacht und ohne zumindest einen Ladenbesuch sollte man hier keinen Strom tanken.
Warum ist der Strom an einer Schnellladesäule so teuer?
Schnellladesäulen laden per Gleichstrom (DC) und verkürzen die Ladezeit eines E-Autos so sehr, dass selbst diese mit dem Tanken eines Verbrennerfahrzeugs mithalten können. Mit bis zu 500 kWh können einige E-Autos schon in 20 bis 30 Minuten 80% der Batterie auffüllen und weiterfahren. Diesen Komfort lassen sich Anbieter von sogenannten High-Power-Chargern (HPC) aber auch bezahlen.
Mindestens 59 Cent pro kWh Gleichstrom bezahlen Sie aktuell an einer Schnellladesäule mit einem Ladetarif ohne Grundgebühr. Anbieter wie INONITY oder Tesla bietet Abonnenten gegen monatliche Grundgebühr die Schnellbetankung ein wenig günstiger an: Bei IONITY zahlen Sie neben der monatlichen Grundgebühr von 5,99€ nur 49 Cent pro kWh, während Sie ohne Grundgebühr 69 Cent zahlen würden.
Den Komfort und den Standortvorteil lassen sich die Anbieter von Stromtankstellen wohl aktuell noch gut bezahlen. Für Halter:innen von E-Autos macht es ja schon einen erheblichen Unterschied, ob statt vier Stunden nur 30 Minuten getankt wird. Auf lange Sicht gehen Experten aber davon aus, dass ein hoher Wettbewerb und eine bessere Ladeinfrastruktur auch bei Schnellladesäulen für einen Preiskampf sorgen werden.
Wie bezahlt man an der Stromtankstelle?
Grundsätzlich bezahlt man den Ladevorgang an der Stromtankstelle meist mit einer Ladekarte. Aber auch ohne Ladekarte können Sie Ihr E-Auto aufladen und entspannt weiterfahren. Das sind die häufigsten Bezahlmöglichkeit an der Ladesäule:
- Ladekarte
- App des Ladeanbieters
- Ad-Hoc Laden per EC-/Kreditkarte oder über Website des Ladepunktbetreibers
- Plug & Charge / AutoCharge
Während man an den Stromtankstellen meist nicht per Bargeld zahlen kann, haben Sie durch ein EU-Gesetz aber seit 2017 das Recht überall auch ohne Ladetarif Strom tanken zu können. Dies funktioniert über einen an der Ladesäule angebrachten QR-Code, über den Sie entweder per EC-/Kreditkarte, PayPal oder sogar Google bzw. Apple Pay bezahlen können.
Plug & Charge bzw. AutoCharge von EnBW funktionieren ganz automatisch und erkennen dank der MAC-Adresse des E-Autos Zahlungsinformationen und tanken sofort. Für dieses Feature ist ein Ladetarif notwendig, dessen Daten im Fahrzeug gespeichert werden.
Wie lange dauert das Stromtanken?
Wie lange das Laden Ihres E-Autos dauert, hängt ganz davon ab, wie groß die Batterie Ihres E-Autos ist und wie schnell die Stromtankstelle laden kann. Grundsätzlich gilt die folgende Formel für das Berechnen der Ladezeit:
Akkukapazität (kWh) / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (h)
In der folgenden Tabelle können Sie die Ladezeit des zuvor erwähnten Volkswagen ID.3 mit einer Akkukapazität von 62 kWh an verschiedenen Stromtankstellen einsehen.
Beachten Sie, dass diese Tabelle nur ein Rechenbeispiel ist und nicht genaue Ladezeiten widerspiegeln. Diese können aufgrund von Batteriezustand, Ladekabel und Ladeverlusten abweichen.